RPA oder KI-Agent? – Wann welche Technologie wirklich Sinn macht
- Sandro Parissenti
- 20. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Die Digitalisierung bringt fast täglich neue Schlagworte: RPA, ChatGPT, KI-Agenten, Automatisierung. Viele Unternehmen stehen vor der Frage: Wo liegt eigentlich der Unterschied – und was passt zu meinem Problem?
RPA – Robotic Process Automation
RPA ist die „Fleissarbeitstechnologie“. Sie automatisiert klar strukturierte, wiederkehrende Abläufe, die sonst manuell erledigt würden. Beispiele:
Rechnungen aus E-Mails auslesen und ins ERP-System eintragen
Daten von Formularen in Excel kopieren
Dateien automatisch sortieren und verschieben
RPA funktioniert regelbasiert: Wenn A passiert, dann mache B. Es ist perfekt, wenn Prozesse stabil, voraussehbar und stark formalisiert sind.
Stärken von RPA:
Schnell eingeführt bei klaren Prozessen
Entlastet von monotoner Klickarbeit
Funktioniert auch ohne „intelligente“ Entscheidungslogik
KI-Agenten – wie ChatGPT & Co.
KI-Agenten gehen einen Schritt weiter: Sie handeln nicht nur nach fixen Regeln, sondern können auf unstrukturierte Daten reagieren, Texte verstehen, Entscheidungen vorbereiten und sogar proaktiv handeln.
Beispiele:
Ein Chatbot beantwortet Kundenanfragen in natürlicher Sprache
Ein KI-Agent schlägt Optimierungen im Prozessmanagement vor
Automatisierte E-Mail-Zusammenfassungen oder Meetingprotokolle
KI-Agenten sind besonders stark, wenn Sprache, Kontext und flexible Entscheidungen im Spiel sind. Sie lernen dazu, können improvisieren – und sind nicht auf eine starre Regelkette beschränkt.
Stärken von KI-Agenten:
Verstehen natürliche Sprache und unstrukturierte Daten
Flexibel und adaptiv
Können komplexe Aufgaben wie Analyse, Priorisierung oder Beratung übernehmen
RPA vs. KI-Agent – kein Entweder-oder
Entscheidend ist nicht die Technologie, sondern die Aufgabe:
RPA passt, wenn es um klar strukturierte, repetitive Arbeit geht (Copy-Paste, Klick-Routinen, Datenübertragung).
KI-Agenten passen, wenn es um Interaktion, Sprache, Kontext oder komplexere Entscheidungen geht.
In der Praxis liegt die Stärke in der Kombination:
RPA übernimmt die regelbasierte Fleissarbeit.
KI-Agenten liefern das „Gehirn“ für Ausnahmen, Sprache und Entscheidungsfindung.
Beispiel: Ein KI-Agent analysiert eingehende Kundenanfragen, versteht deren Inhalt – und gibt die Infos an ein RPA-System weiter, das die Daten automatisch im ERP-System einträgt.
Fazit
RPA ist die robuste Hand, KI-Agenten sind der flexible Kopf. Unternehmen sollten sich nicht fragen „entweder oder“, sondern: Welches Problem habe ich – und welche Technologie löst es am besten?
Die Zukunft liegt im Zusammenspiel: Smarte KI-Agenten, die mit RPA-Fleissarbeitern zusammenspielen und so echte digitale Kolleginnen und Kollegen entstehen lassen.

