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Weniger Strategie – mehr Commitment!

  • Autorenbild: Sandro Parissenti
    Sandro Parissenti
  • 13. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Mai

Warum Gemeinden keine Digitalisierungsstrategie brauchen, sondern Commitment und Empowerment brauchen.


In vielen Verwaltungen beginnt das Thema Digitalisierung mit einem altbekannten Reflex: "Wir brauchen zuerst eine Strategie.“


Klingt vernünftig. Ist aber in der Praxis oft ein Vorwand, um nicht ins Handeln zu kommen, kein Risiko eingehen zu müssen. Vielleicht auch nur ganz unterbewusst.


Eine Strategie ersetzt keine Umsetzung. Sie kann Orientierung geben – aber nur, wenn danach auch wirklich etwas passiert.


Ich bin überzeugt: Verwaltungen brauchen keine weitere Digitalisierungsstrategie. Sie brauchen Commitment.


Und zwar auf allen Ebenen – politisch, operativ und kulturell.


Was es meiner Meinung nach wirklich braucht


1. Strategisches Commitment – ohne Wenn und Aber

Digitalisierung beginnt ganz oben. Ohne klares, sichtbares Commitment von Gemeindepräsidium, Gemeinderat oder Verwaltungsleitung läuft nichts. Es geht nicht darum, jedes Tool zu verstehen, sondern die Richtung klar vorzugeben und Rückendeckung zu geben.


Wer Veränderung will, muss sie auch einfordern – und aushalten.


2. Prozesse zuerst verstehen – dann digitalisieren

Der grösste Fehler in vielen Digitalprojekten: analoge Prozesse 1:1 ins Digitale übertragen. Ein klassisches Beispiel: Ein Papierformular wird einfach als PDF ins Intranet gestellt – und nennt sich dann „digitalisiert“.


Das ist keine Digitalisierung. Das ist digitale Kosmetik.


Der erste Schritt muss immer sein:

  • Was ist der Zweck des Prozesses?

  • Ist er noch sinnvoll? Oder ist es ein historisches Überbleibsel?

  • Wie könnte er einfacher, schneller, effizienter werden?


Digitalisieren lohnt sich nur, wenn der Prozess selbst auch effektiv ist. Wenn er keinen Mehrwert bringt, dann gehört er nicht digitalisiert – sondern abgeschafft.


3. Echte End-to-End-Digitalisierung

Richtige Digitalisierung denkt von Anfang bis Ende – vom Bedürfnis der Bürger bis zur Archivierung. Das bedeutet:

  • Keine Medienbrüche

  • Kein manuelles Copy-Paste zwischen Systemen

  • Automatisierte Workflows statt E-Mail-Pingpong

  • Klare Zuständigkeiten & digitale Transparenz


Ein digitaler Prozess ist mehr als ein digitales Formular. Er ist eine durchdachte Kette, die Zeit spart, Fehler vermeidet und den Alltag erleichtert – für Mitarbeitende wie auch für Bürgerinnen und Bürger.


4. Mitarbeitende befähigen & einbinden

Tools sind nur so gut wie die Menschen, die sie nutzen. Es braucht keine „Poweruser“ – sondern breite digitale Grundkompetenz. Und die kommt nicht von alleine.


Frage an jede Führungskraft: Wie viel Zeit investieren wir ins Erklären, Testen, Ausprobieren neuer Tools? Wie oft fragen wir unsere Leute, was sie wirklich brauchen?

Empowerment ist mehr als ein E-Learning-Link. Es braucht Raum, Zeit, Vertrauen – und eine Kultur, in der Fehler erlaubt sind.


5. Und dann: machen.

Keine Strategie der Welt ersetzt das Handeln. Kleine Schritte. Pilotprojekte. Experimente.


Digitalisierung ist kein Meilenstein auf Papier. Sie ist eine Bewegung.


Die erfolgreichsten Gemeinden, die ich kenne, haben einfach angefangen. Nicht perfekt, nicht komplett – aber mit Energie, Klarheit und dem Willen, sich weiterzuentwickeln.


Fazit:

🔹 Weniger PowerPoints. Mehr Whiteboards.

🔹 Weniger Berichte. Mehr Pilotprojekte.

🔹 Weniger Strategie. Mehr Commitment.


Digitalisierung beginnt mit dem Mut, Dinge anders zu machen. Und manchmal mit der Entscheidung, etwas nicht zu digitalisieren – weil es gar nicht gebraucht wird.


👋 Du möchtest wissen, wie so ein Weg konkret aussehen kann? Oder du suchst jemanden, der eure Verwaltung oder Gemeinde begleitet?


Melde dich gerne. Kein Verkaufs-Pitch. Einfach ein Gespräch auf Augenhöhe.

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