KI in der Behördenkommunikation: Zwischen Hoffnung, Hype und Hausverstand
- Sandro Parissenti
- 22. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Die Schweizer Bevölkerung ist technologieoffen – aber nicht naiv. Das zeigt die neue Studie von gfs.bern im Auftrag der Bundeskanzlei zur Nutzung von KI in der Behördenkommunikation (Januar 2025) sehr deutlich. Das Vertrauen in staatliche Institutionen ist hoch – ebenso wie die Erwartungen an Verantwortung, Transparenz und Datenschutz.
Doch wie kann der Einsatz von KI in der Kommunikation zwischen Verwaltung und Bevölkerung sinnvoll, wirksam und akzeptiert gelingen?
Was sagt die Bevölkerung?
Fast 40 % der Befragten unterstützen den Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT durch Behörden. Die Mehrheit steht dem Einsatz (noch) skeptisch gegenüber – vor allem aus drei Gründen:
Wunsch nach persönlicher Kommunikation
Vertrauensdefizite gegenüber KI-Anbietern
Sorge vor fehlerhaften Auskünften
Doch gleichzeitig zeigt die Studie auch: Wenn KI gezielt für verständliche Sprache, Übersetzungen oder Zusammenfassungen eingesetzt wird – und menschlich kontrolliert bleibt – ist die Zustimmung deutlich höher:
👉 80 % unterstützen den Einsatz für Übersetzungen
👉 71 % für verständlichere Formulierungen
👉 63 % für Zusammenfassungen
Was heisst das für die Praxis?
Die Ergebnisse sind ein klarer Auftrag: KI darf kein Ersatz für Behörden sein, aber sehr wohl ein Werkzeug – ein „Co-Pilot“, wie es ein Projektleiter treffend formuliert hat. Die Nutzung muss klar begrenzt, transparent und kontrolliert sein.
5 Prinzipien für KI in der Behördenkommunikation
Basierend auf der Studie lassen sich folgende Leitlinien formulieren:
Eindeutiger Nutzen: Übersetzung, Vereinfachung, Zusammenfassung – ja. Hohe Risiken oder Automatismen – nein.
Human in the Loop: KI darf Vorschläge machen, aber nicht entscheiden. Menschen bleiben verantwortlich.
Datensouveränität: Unabhängigkeit von Tech-Giganten wahren, europäische bzw. eigene Lösungen bevorzugen.
Zielgruppenorientierung: Wer nutzt es? Wer profitiert? Frühzeitiger Einbezug sichert Akzeptanz.
Kooperation & Lernen: Erfahrungen teilen, Feedback ermöglichen, gemeinsam besser werden.
Und was heisst das für uns bei Digital Skill?
Wir sehen uns bestätigt:
Es braucht kontextbezogene Schulungen für KI in der Verwaltung.
Prompting ist nicht nur Technik, sondern Verantwortung.
Digitale Kompetenz ist nicht das Ziel – sondern das Mittel, um bessere Kommunikation für alle zu ermöglichen.
Wenn du also überlegst, wie deine Organisation mit KI starten soll: Fang bei der Kommunikation an. Dort ist der Nutzen am klarsten – und die Wirkung am direktesten.
Melde dich bei uns – wir begleiten dich von der Idee bis zur Umsetzung.
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